Fachüberschreitend |
Fachspezifisch |
1. Einstieg:
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2. Bedeutung des Zuckers im Zellstoffwechsel
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3. Steuerung und biol.Sinn der Stressreaktion
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4. Entwicklung von Kriterien für "adressatenbezogene Informationsvermittlung" |
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5.Vorbereitung der Podiumsdiskussion zum Antrag der "Elterninitiative Schoko-Stop"
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In der ersten Unterrichtseinheit (UE) nach den Weihnachtsferien wurden die SchülerInnen aufgefordert, individuelle Assoziationsketten zum Thema Schokolade und Weihnachten zu notieren. Die persönlichen Assoziationen wurden an der Tafel gesammelt und sortiert:
In Ergänzung dazu wurde ein Text von Udo Pollmer aus der Zeitschrift Natur (12/97) "Zimt gegen die Bitterkeit des Herzens" als Anregung gelesen, in dem Zusammenhänge zwischen Lichtmangel im nördlichen Winter, depressiven Verstimmungen, Serotoninmangel und dem Bedürfnis nach Süßigkeiten postuliert werden. Weihnachtliche Gewürze, Kerzenlicht, Inhaltsstoffe des Kakaos sowie Zucker sollen dazu beitragen, die Serotoninproduktion anzuregen und positive Stimmungen zu erzeugen. Die von ihm aufgestellten Thesen konnten als Entsprechung zu den von den Schülern bereits angesprochenen Punkten "Glückshormone" sowie "Abhängigkeit" aufgenommen werden.
Aus den Schülerbeiträgen konnte gemeinsam ein Arbeitsplan für den fachbezogenen Unterricht der nächsten Wochen entwickelt werden:
Zunächst wurde die Rolle des Traubenzuckers als zentralem Energielieferanten für die Zellatmung und die Bedeutung des ATP als universellem Energieüberträger erarbeitet. Anhand eines Schemas des Intermediärstoffwechsels konnten die Möglichkeiten des ATP-Gewinns aus Fetten und Kohlenhydraten erschlossen werden sowie der anabole Stoffwechsel des Aufbaus und der Speicherung von Eiweißen, Glykogen und Fetten nachvollzogen werden.
Daran schloss sich die Regulation des Blutzuckers an, wobei hier die Funktion von Regelkreisen einen besonderen Stellenwert hatte. Die Wirkung und Bedeutung von Hormonen auf Wachstum, Entwicklung und Stoffwechselprozesse in verschiedenen Lebenssituationen wurde an den Beispielen Thyroxin, Adrenalin und Glucocorticoide vertieft. An dieser Stelle wurde durch besondere Aufgaben das Richtigstellen von Textinformationen sowie das Erstellen eines Concept-Maps als Grundlage für die Anordnung und Auswahl für eine Informationsveranstaltung geübt.
Zum Thema Suchtentstehung wurde auf die Rolle des Belohnungssystems im limbischen System sowie die darin gebrauchten Gehirntransmitter eingegangen, auch die Möglichkeiten der Entstehung von "Sucht ohne Stoff" wurde diskutiert. Die Stoffwechselwirkung des Adrenalins beim "Flight and Fight"-Syndrom schloss sich an und leitete zur Bearbeitung der beiden möglichen Wirkmechanismen der Hormone über: C-AMP&endash;Mechanismus und Genaktivierungsmechanismus.
Anhand eines Infotextes und eines Schemas zum Stress beim "Steinzeitmenschen" konnte das Zusammenwirken von Stresshormonen in entsprechenden Lebenssituationen erarbeitet werden. Besonderes Gewicht wurde hierbei auf die Wirkung der Glucocorticoide gelegt, deren Bedeutung unter verschiedenen Umweltbedingungen anhand ausgesuchter Dias zu wissenschaftlichen Untersuchungen an Tupajas veranschaulicht werden konnte. Die Stressreaktion erhöht somit einerseits die Leistungsbereitschaft und Widerstandsfähigkeit des Organismus, kann aber andererseits unter bestimmten Bedingungen zu tödlichen Erkrankungen führen.
Ausgehend von der Beobachtung der SchülerInnen, dass in Zeiten hoher Leistungsanforderungen (Klausurphasen) die Erkältungserkrankungen zunehmen, konnte diskutiert werden, inwiefern zu viel Stress krank machen kann, sich "Eustress" zum "Distress" wandelt. Typische stressbedingte Erkrankungen konnten aus der langanhaltenden Wirkung der Stresshormone auf die Organe abgeleitet werden und mit den Untersuchungsergebnissen bei Tupajas verglichen werden. Anschließend wurden Möglichkeiten der Stressbewältigung im Rahmen realer Lebensbedingungen gesammelt und diskutiert.
In Vorbereitung auf die anstehende Klausur und das Abitur wurde von den Schülerinnen in Gruppenarbeit wiederum ein Concept&endash;Map mit zentralen Begriffen zum vorangegangenen Unterricht im Hinblick auf den vorher erstellten Arbeitsplan erarbeitet.
Eine Fachärztin des Diabetes-Therapiezentrums Bremen-Nord hatte sich bereit erklärt, zu einer Informationsstunde in die Schule zu kommen und auf Fragen der SchülerInnen zu antworten. So wurden in den nächsten Stunden die Grundlagen der Diabeteserkrankung Typ I und II erarbeitet und daraus Fragen entwickelt. Die Informationsveranstaltung fand großen Anklang bei den SchülerInnen, einerseits, weil sie über den neuesten Stand der Diabetes-Therapie informiert wurden, andererseits, weil die Ärztin es verstanden hatte, in verständlicher Sprache ihr Fachwissen zu vermitteln. Es konnte daran eine Diskussion der Kriterien für eine "adressatenbezogene" Vermittlung von Fachinformationen angeschlossen werden.
Anhand des fiktiven Rundbriefs der "Elterninitiave Schoko-Stopp" wurde deutlich, dass in Form einer Podiumsdiskussion wieder die Arbeitsergebnisse aller BINGO-Kurse zur Anwendung kommen sollten. Die SchülerInnen bereiteten in zwei Arbeitsgruppen ihre fachlichen Argumente pro und contra vor. Zwei SchülerInnen wurden abgeordnet, sich bei den Physik- und Chemie-Kursen zu erkundigen, worüber diese zum Thema Schokolade gearbeitet hatten, ebenso kamen SchülerInnen der anderen BINGO-Kurse in die Biologie-Kurse. Die SchülerInnen der Biologie-BINGO-Kurse informierten sich anhand eines Films über die industrielle Schokoladenproduktion.
Jeder Kurs stellte je zwei "Experten" für die "Pro" und die "Contra"-Position, die sie gemeinsam vorbereiteten. Sie sollten dazu von den übrigen Kursteilnehmern einerseits mit auf die Podiumsdiskussion bezogenen Fragestellungen beliefert werden, andererseits aber wiederum zeitaufwendige Informationsuche an die Kursteilnehmer delegieren, wodurch eine möglichst effiziente Kompetenzsteigerung für die Expertenrolle auf dem Podium in kurzer Zeit ermöglicht werden sollte. Zusätzlich wurde eine Liste von konkreten Fragen der Biokurse bezugnehmend auf den Antrag der Elterninitiave entwickelt:
Schwerpunkt Biologie:
Schwerpunkt Chemie:
Schwerpunkt Physik:
Allgemeine Erkundung: