Schlüsselqualifikationen 11/2 Klima & Atmosphäre

Schlüsselqualifikationen

Berufsorientierung

Unterrichtliche Förderung

  • Kommunikation
  • Kooperation
  • Kreativität
  • Denken in Zusammenhängen
  • berufliche Handlungsfähigkeit

Schülerexperimente in

  • arbeitsteiliger Gruppenarbeit
  • Projektunterricht
  • Präsentation der Arbeitsergebnisse der Arbeitsgruppe in Wort, Bild und Demo-Experiment
  • Selbständigkeit / Leistungsfähigkeit
  • Verantwortungsfähigkeit
  • berufliche Mündigkeit

In der Erarbeitungsphase von Grundbegriffen und Grundphänomenen haben die Schülerinnen und Schüler in eigenen Experimenten zunächst die Arbeit in den Arbeitsgruppen, die sich zum Teil aufgrund ihrer Erfahrungen im letzten Halbjahr neu formierten, wieder aufgenommen. Diese Phase sollte auf der einen Seite das arbeitsteilige Vorgehen in einer Arbeitsgruppe fördern und auf der anderen Seite den Schülerinnen und Schülern durch Vergleichen der Versuchsauswertungen der einzelnen Gruppen innerhalb eines Kurses verdeutlichen, welchen Einfluß gruppendynamische Prozesse auf die Effektivität und somit auf das Arbeitsergebnis einer Gruppe haben. Die deutlichen Unterschiede in der Bewältigung der gestellten Arbeitsaufgaben verdeutlichten dies. Viele Gruppen hatten Schwierigkeiten, ihre Arbeit bzw. ihre Arbeitszeit zu organisieren.

Zu Beginn der fünfwöchigen Projektphase haben wir mit Hilfe eines Spiels die Kommunikations- und Kooperationsstrukturen thematisiert, die innerhalb einer Arbeitsgruppe von besonderer Bedeutung sind. Als Übung ließen wir ein Gruppenarbeitsspiel spielen, bei dem eine Gruppe von 5 Schülerinnen und Schüler z.B. die Frage diskutieren sollte : Warum regnet es? Die Schüler bekamen jeder eine Karte mit einer Fachinformation zum Problem. Diese Information darf allerdings nicht einfach vorgelesen werden, sondern soll durch gegenseitiges Fragen in den Diskussionsablauf einfließen.

Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei erfahren, daß es für eine effektive Teamarbeit wichtig ist, wenn jede Person ihre Information und Überlegungen beisteuert und bereits Bekanntes zusammenfaßt. Nachdem die Schülergruppe ca. 10-15 min. das Spiel gespielt hat, wird die Kommunikation mit dem ganzen Kurs ausgewertet :

Auch die nicht am Spiel beteiligten Beobachter fanden diese Art der Übung der Problemlösung spannend. Auffallend war die Tatsache, daß sich einige Spieler in ihrer Rolle sichtlich unwohl fühlten, was sie auf den Umstand des Beobachtetfühlens ("auf dem Präsentierteller liegen"), zurückführten. Der eigenen emotionalen Befindlichkeit wird von den Schülerinnen und Schülern bei der Arbeit in Gruppen offensichtlich eine größere Bedeutung zugemessen.

Anhand von Informationsmaterial zum Thema Gruppenarbeit versuchten wir, den Schülerinnen und Schülern die Vor- und Nachteile der Gruppenarbeit nahezubringen :

Für die Schülerinnen und Schüler hat Gruppenarbeit folgende Vorteile :

Die Fähigkeit, in Arbeitsgruppen arbeiten zu können, erfordert ein hohes Maß an sozialer Kompetenz, die sich hinter der Schlüsselqualifikation Teamfähigkeit verbirgt. Hinzu kommt dabei noch die Fähigkeit, Verantwortung gegenüber der Arbeitsgruppe zu übernehmen. Deshalb wurde bei der anschließenden Gruppenarbeit (Schwerpunkt Kooperationsfähigkeit) die Arbeit der einzelnen Arbeitsgruppen durch den betreuenden Fachlehrer einer Bewertung unterzogen. Die Tatsache der Bewertung sollte den Schülerinnen und Schülern auch den Stellenwert der Teamfähigkeit im späteren Berufsleben verdeutlichen, hierfür wurden ihnen die einzelnen Bewertungskriterien vorher bekannt gegeben, erläutert und zusätzlich schriftlich überlassen:

Für die anschließende Präsentation wurden folgende Kriterien angegeben:

Um die einzelnen Arbeitsgruppen während der Projektphase nicht sich selbst zu überlassen, haben wir für jede Arbeitsgruppe ein Zwischenberatungsgespräch angesetzt, wo über den jeweiligen Arbeitsstand und die Arbeitsverteilung berichtet werden sollte. Da die allermeisten Schülerarbeitsgruppen in der Arbeitseinteilung die größten Schwierigkeiten haben, wurde die Arbeit für die Gruppen in der Präsentationsphase hektisch und wohl auch sehr stressig. Sie intensivierten dann die Arbeit zu Hause, entzogen sich aber dadurch der Betreuung durch die Lehrerinnen und Lehrer.

Als ein Ergebnis der bewerteten Präsentation ist festzustellen, daß nur sehr wenige Arbeitsgruppen die Gruppenarbeit nicht ausreichend abgeschlossen haben, die meisten schnitten gut und zum Teil sehr gut ab. Einige Schülerinnen und Schüler wurden durch die positive Bewertung der Gruppenarbeit "mitgezogen", obwohl sie versuchten, sich der Gruppenarbeit zu entziehen. Diese "Trittbrettfahrer" fielen aber nicht nur der Jury auf, sondern auch ihren Mitschülern, was sich in gelegentlichen Unmutsäußerungen spürbar machte.


Last modifications made on December 14, 1999 by Horst Schecker