Empfehlungen für die Gestaltung von schulinternen und Set-Fortbildungen


In der kurzen Übersicht sind Empfehlungen für die Gestaltung von schulinternen Fortbildungen und Schulset-Fortbildungen wiedergegeben. Sie stammen aus einem Erfahrungsaustausch im Rahmen der SINUS-Fortbildung zur Aufgabenkultur in Soltau (2004).

Rolle von Aufgaben als zentrales Element der Unterrichtsgestaltung betonen
Zielgruppe der Fortbildung bei der Planung beachten und Programm darauf abstimmen:
  • Fachberater
  • praktizierende Lehrkräfte
Aufgabensammlungen (z.B. Klassenarbeiten) analysieren

Ergebnisse in "Qualitäts-Spinne" darstellen
(s. L. Stäudel in Friedrich Jahresheft 2003, S. 16f.)

Die Fortbildungsteilnehmer durchaus mit neuen Ansätzen fordern -- aber nicht in ihrer bisherigen Praxis bloßstellen
Ziele des Unterrichts klären, Aufgaben darauf hin abklopfen
Die eigene Rolle klären:
  • Experte
  • gleichberechtigter Kollege
TeilnehmerInnen aktiv in die Fortbildung einbeziehen (nicht nur rezeptiv)
Vor der Aufgabenkritik die Kriterien diskutieren und festlegen
nicht nur über Inhalte "neuer" Aufgaben sprechen sondern auch über den Umgang mit Aufgaben
für das Treffen der SINUS-Lehrergruppe einen festen wöchentlichen Termin im Stundenplanraster einplanen
bei der Aufgabenentwicklung darauf achten, dass die Ergebnisse einen direkten (auch zeitlich) Bezug zum Unterricht haben, den die TeilnehmerInnen gerade erteilen.
Aufgaben aus Schulbüchern "kritisieren"
Die Themen der behandelten Aufgaben auf einen bestimmten Jahrgang konzentrieren.
Von der Praxis der TeilnehmerInnen ausgehen (diese auch würdigen)

Evolution statt Revolution

Die Ergebnisse der Fortbildung sollten direkt im Unterricht verwendet werden könnnen, um so den Aufwand für die Fortbildung durch eine Teilentlastung der Unterrichtsvorbereitung aufzufangen.
"Kritik" an Aufgaben bedeutet nicht "runtermachen" sondern "Reflexion"

Aufgaben konstruktiv weiterentwickeln

neue Aufgabenkultur "von unten" aufbauen (Kl. 5 / Kl. 7)
KollegInnen bringen ihre Aufgaben aus der Unterrichtspraxis mit in die Fortbildung
mind. eine 2. Sitzung vorsehen, auf der Erfahrungen aus Unterrichtserprobungen mit den neuen Aufgaben besprochen werden.
Aufgaben in der Fortbildung neu entwickeln
anhand von Aufgaben über Unterricht sprechen
"kleine Schritte" führen zum Ziel: Die KollegInnen nicht mit zu weit gehenden Vorschlägen überfordern
"alte" Aufgaben so umformulieren, dass "neue" Aufgaben daraus werden
Die TeilnehmerInnen selbst Aufgaben lösen lassen und die dabei gemachten Erfahrungen reflektieren
Neben Aufgabeninhalten auch Methodenwerkzeuge besprechen, z.B.:
  • Hilfekarten zu Aufgaben
  • Hilfen für Schüler zum Herangehen an Aufgaben
  • (s. Naturwiss. im Unterricht Physik, Nr. 75/76 "Methodenwerkzeuge".
Ja/nein-Fragen unterscheiden

Ja-Fragen zu "Denkfragen" umformulieren

In die Aufgabenkritik auch Experimentieranleitungen einbeziehen ("Kochrezepte" vermeiden)